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Schaut auf das Positive (Paraschat Schmini 5784)

Immer zuerst der positive Aspekt!

Schaut auf das Positive (Paraschat Schmini 5784)

Immer zuerst der positive Aspekt!

Wochenabschnitt Paraschat Schemini: Schaut auf das Positive

Rav Frand zu Paraschat Schmini 5784Beitrag 1

Ergänzungen: S. Weinmann

Weitere Artikel zum Wochenabschnitt Paraschat Schemini, finden Sie hier

Die dieswöchige Parascha enthält die erste detaillierte Aufzählung aller koscherer und nicht-koscherer Tiere in der Tora. Die zwei Merkmale, die die Zulässigkeit eines Tieres bestimmen, sind, ob es gespaltene Klauen hat und ein Wiederkäuer ist. Die Tora hebt bestimmte Tiere hervor, die man nicht geniessen darf, obwohl sie eines der Merkmale der Zulässigkeit besitzen. Das Kamel (Gamal), obwohl es ein Wiederkäuer ist, ist nicht koscher, weil es keine gespaltenen Klauen hat. Dasselbe gilt für den Schafan (Hyrax, Kaninchen) und Arnewet (Hase). Das Schwein (Chasir) ist verboten, obwohl es gespaltene Klauen hat, ist es jedoch kein Wiederkäuer.

Der Midrasch (Pessikta de-Rav Kahana 4 und Pessikta Rabbati 14:5, beide zu Parschat Para) weist darauf hin, dass bezüglich all dieser vier Tiere, die Tora zuerst ihre koscheren Merkmale erwähnt (die Tatsache, dass es ein Wiederkäuer ist im Fall des Gamal, Schafan und Arnewet, und die Tatsache, dass es gespaltene Klauen hat im Fall des Chasir) und erst dann das Merkmal erwähnt, das es disqualifiziert.

Warum tut dies die Tora? Warum kommt sie nicht sofort zum Punkt? Das koschere Merkmal ist angesichts des anderen ungültigen Merkmals in Wirklichkeit irrelevant. Warum muss sie das irrelevante koschere Merkmal überhaupt erwähnen, geschweige denn ihm “besondere Aufmerksamkeit” schenken?

Der Midrasch kommentiert: Sogar, wenn die Tora uns sagt, dass ein Schwein oder ein Kamel nicht koscher ist, beginnt sie nur mit der Erwähnung ihrer lobenswerten Eigenschaften. Sogar wenn die Tora sagt, dass etwas trejfe (zum Genuss verboten) ist, strengt sie sich besonders an, zuerst eine positive Beschreibung zu präsentieren.

Das Argument des Midrasch ist, dass Haschem es – sogar, wenn man über ein unreines Tier spricht – für angebracht hält zu versuchen, etwas Gutes über es zu sagen. Wenn Haschem es für angebracht hält, immer zuerst einen positiven Aspekt des Tieres zu präsentieren, umso mehr sollten wir, wenn wir ein anderes Menschenwesen mit all seinen Schwächen und Mängeln betrachten, jede Anstrengung unternehmen, positive Dinge zu finden und sagen, bevor wir irgendeine negative Beurteilung machen.

Haschem sendet uns hier eine Botschaft. Wenn wir jemanden betrachten oder eine Situation einschätzen, sollten wir immer versuchen, das Positive zu betonen und den Wert des Menschen oder der Situation zu sehen, bevor wir herablassend werden.

Quellen und Persönlichkeiten:

Pessikta de-Rav Kahana ist eine Sammlung von aggadischem Midrasch. Er wird vor allem von Rabbi Nathan ben Jechiel in seinem Werk “der Aruch” und Raschi zitiert. Möglicherweise wird diese Midrasch-Sammlung mit dem Namen von Rav Kahana betitelt, weil  der längste Abschnitt des Werkes für den Schabbat vor dem siebzehnten Tammus mit dem Satz “Rav Abba bar Kahana patach (eröffnet seine Worte)…” beginnt. Er wurde zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert verfasst.

Verschiedene Abschnitte finden sich auch im Midrasch Rabba, Pessikta Rabbati und im Midrasch Tanchuma. 

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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