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Cheschwan/ Paraschat Chaje Sara
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Kiruw-Erfolg “in der Fremde”, jedoch nicht zuhause (Paraschat Lech Lecha 5785)

Warum war Awraham in seinem Heimatsort nicht so erfolgreich?

Warum war Awraham in seinem Heimatsort nicht so erfolgreich?
Foto: AI Avigail

Wochenabschnitt Paraschat Lech Lecah: Kiruw-Erfolg “in der Fremde”, jedoch nicht zuhause

Rav Frand zu Paraschat Lech Lecha 5785 – Beitrag 1

Weitere Artikel zum Wochenabschnitt , finden Sie hier

In ihrer Aufzählung derjenigen, die Awram auf seiner Reise von Charan nach Erez Kena’an begleiteten, erwähnt die Tora, dass er seine Frau Sarai, seinen Neffen Lot, das Eigentum, das sie erwarben, und “die Seelen, die sie in Charan ‘machten’” (Bereschit 12:5), mitnahmen. Chasal (unsere Weisen) sagen, wie Raschi zur Stelle zitiert, dass die “in Charan gemachten Seelen” Personen waren, die Awram und Saraj unter “die Fittiche der Schechina (G”ttesgegenwart)” brachte, und die Tora rechnet das ihnen an, als sie sie erschaffen hätten. In anderen Worten waren dies Leute, denen er den Monotheismus vorstellte und die er beeinflusste, den Götzendienst zurückzuweisen. Zu Beginn von Hilchot Awoda Sara (1. Kapitel) beschreibt der Rambam (Maimonides) die Entwicklung der Theologie der Awoda Sara in der Welt, und wie Awraham Awinu der erste Ikonoklast (Zerstörter von Götzenbildern) war.

Raw Mosche Schmuel Glasner, ein Urenkel des Chatam Sofer, bemerkt, dass Awram nicht ursprünglich aus Charan stammte. Awram wuchs in Ur Kassdim (Babylonien) auf. Der Midrasch beschreibt, wie Awram seinen lebenslangen Kampf gegen die Awoda Sara in Ur Kassdim begann. Er wurde von Nimrod, dem regierenden Herrscher, herausgefordert, der den Gott des Feuers anbetete. Nimrod warf Awram in einen Feuerofen, “um zu sehen, ob dein G”tt dich von der Macht meines Gottes retten kann”.

Der Midrasch sagt, dass Awram auf wundersame Weise aus dem Feuerofen gerettet wurde. Einige Rischonim betrachten diese Herausforderung als die erste der zehn Prüfungen, die Awraham Awinu erduldete (Awot 5:3).

Die Frage stellt sich, warum Awram scheinbar nur in Charan (Aram, heute Türkei) erfolgreich Leute “unter die Fittiche der Schechina” bringen konnte. Was geschah in Ur Kassdim?

Warum gelang es ihm in seiner Heimatstadt Ur Kassdim nicht, Leuten den Begriff des Monotheismus näherzubringen? Wir hätten uns vorgestellt, dass die Leute von Ur Kassdim, nachdem sie sahen, wie Awram auf wundersame Weise dem Versuch von Nimrod entging, ihn umzubringen, sicher bereit gewesen wären, auf Awrams Botschaft über den Einzigen G”tt zu hören und ihm zu folgen! Und doch scheint es, dass Awram seine “Kiruw”-Bemühungen nur in Charan gelangen. Warum war dies so?

Raw Mosche Schmuel Glasner gibt eine interessante Antwort. Stellt euch folgende Szene vor: Alle Menschen der Stadt waren versammelt. Nimrod forderte Awram heraus. Die Leute sitzen auf der Zuschauertribüne und schauen zu. Awram springt in den Feuerofen und verlässt ihn unversehrt. Ein Mensch sagt zum zweiten neben ihm: “Schau dir das an! Das ist unglaublich. Dieser Mensch muss einen echten G”tt haben!” Der Mensch neben ihm sagt: “Warte einen Moment. Nicht so schnell. Falls dieser Awram echt ist, warum ist denn sein Vater noch im Awoda Sara-Geschäft? Wenn Awram eine wahre Religion hätte, hätte er nicht als erstes einen Einfluss auf seine eigenen Familienmitglieder? Und doch hat sein Vater seine Bemühungen zurückgewiesen! Die Leute murmelten: “Etwas muss hier faul sein! Awram muss ein feuerhemmendes Kleidungsstück oder etwas Ähnliches getragen haben.” Deshalb hatte Awram zuhause in Ur Kassdim nicht denselben Erfolg wie später in Charan, weil es in Ur Kassdim Skeptiker gab, welche versuchten, das Wunder abzuerkennen, dies aufgrund der Tatsache, dass Awrams nahe Familie unbeeindruckt zu sein schien.

Quellen und Persönlichkeiten:

Raschi, Akronym für Rabbi Schlomo ben Jizchak (1040-1105); Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); „Vater aller TENACH- und Talmudkommentare“.

Rabbiner Mosche Schmuel Glasner (1856–1924), ein ungarischer talmudischer Gelehrter , diente von 1877 bis 1923 als Oberrabbiner von Klausenburg (früher Ungarn, heute Rumänien). 1923 verliess er Klausenburg und wanderte nach Jerusalem aus, wo er bis zu seinem Tod lebte. Er ist der Verfasser von vielen Werken, wie ‘Dor Rewi’i’, einem klassischen Kommentar zum Traktat Chullin, wie auch zwei Bänder Responsen, ‘Schewiwej Ejsch’ zum Chumasch, etc.

Sein Vater war Rabbiner Awraham Glasner (1825–1877), der ihm als Oberrabbiner von Klausenburg vorausging und sein Lehrer war. Seine Mutter Reisl (geb. Ehrenfeld) war die älteste Enkelin des Chatam Sofer.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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