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Cheschwan/ Paraschat Chaje Sara
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Gründe zum Namen „Schabbat haGadol“

Gründe zum Namen „Schabbat haGadol“

Gesammelt und bearbeitet von S. Weinmann

Es gibt viele Gründe dafür, dass der Schabbat vor Pessach „Schabbat HaGadol“ genannt wird:

  1. Im Tur (Orach Chajim, 430) wird angegeben, dass der Name wegen des großen Wunders, das den Israeliten in Ägypten geschah, gegeben wurde. Nach der Überlieferung unserer Weisen (in Seder Olam), war der zehnte Nissan im Jahr des Exodus am Schabbat. An diesem Tag musste jeder ein Lamm für das Korban Pessach, das am Erew Pessach geschächtet wurde, vorbereiten. Das Lamm war ein Symbol von Ägyptens Gott und seiner vielgerühmten Macht. Dennoch erlitten die Israeliten keinen Schaden durch die Ägypter. Die Ägypter mussten mit knirschenden Zähnen machtlos diesem Treiben zuschauen.
    Der Bejt Jossef (ibid) sieht in dieser Begründung ein Problem. Weshalb gedenken wir diesem Wunder immer am Schabbat vor Pessach, dies hat eigentlich mit dem Datum des 10. Nissans zu tun, nicht mit Schabbat? Per Zufall war es in jenem Jahr am Schabbat, jedoch ist in den meisten Jahren der 10. Nissan an einem Wochentag?
    Deshalb werden zahlreiche andere Begründungen genannt, von denen wir einige im Folgenden zitieren möchten:

  2. Der „Mate Mosche“ schreibt im Namen seines Lehrers, der grosse „Maharshal“, dass dieser Schabbat nach der Haftara benannt wird, die wir – in Mal‘achi Kapitel drei -unmittelbar nach dem Lesen in der Thora, lesen, Darin lesen wir unter anderem: “Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe denn da komme der grosse und schreckliche Tag des Ewigen.” Wegen des “grossen Tages” in der Haftara, das sich auf die zukünftige Erlösung bezieht, wird dieser Schabbat der “grosse” Sabbat nach der ersten Erlösung – der Erlösung aus Ägypten – benannt. Eine ähnliche Idee existiert bei Schabbat Chason, Schabbat Schuwa und Schabbat Nachamu, die jeweils auch nach Begriffen in der Haftara benannt wurden.

  3. Im Buch “Schibulej HaLaket” (205) heisst es, dass die Rabbiner an diesem Schabbat eine lange Ansprache halten; in den Augen der Menschen sieht dies wie ein verlängerter Tag aus, ähnlich wie Jom Kippur im Talmud „Zoma Rabba“ (Großes Fasten) genannt wird.

  4. Der Abudraham erklärt, dass Israel an diesem Schabbat das erste Gebot erhielt und „gross“ wurde – wie ein Minderjähriger, der in den Zeitraum der Bar- Mizwa eintritt und “Gadol” genannt wird.

  5. Rabbi Schlomo Kluger behauptet, dieser Schabbat sei so genannt, um die Bedeutung des Schabbats gegenüber des Jom Tov des bevorstehenden Pessach zu betonen, der nach Chasals Interpretation des Verses (bei der Omer-Zählung) “am Tag nach Schabbat” [Wajikra 23:11] auch Schabbat genannt wird.

  6. Manche behaupten, der Schabbat sei so genannt, weil der “Große” (der Rabbiner) in der Synagoge die Gesetze des Feiertags erörtert.

  7. Der TAS (Turej Sahaw, Orach Chajim, 430,1) sieht einen Zusammenhang mit dem Überqueren des Jarden (Jordan). Am Nissan überquerten die Israeliten mit Jehoschua den Jarden (Jordan) und drangen in das Land ein. Grosse Wunder geschahen an diesem Tag, wie die Spaltung des Flusses und das Aufhäufen des kommenden Wassers in Kilometerhöhe. Dadurch wurde der Auszug aus Ägypten und die Verheissung Gottes vor der Erlösung abgeschlossen. Wie es heisst [Jehoschua 4:19-24]: „Es war am zehnten Tag des ersten Monats, da das Volk aus dem Jordan heraufstieg; und in Gilgal lagerte… Und die zwölf Steine, die sie aus dem Jordan genommen hatten, richtete Jehoschua auf zu Gilgal und sprach zu den Kinder Israel: Wenn eure Kinder hernach ihre Väter fragen werden und sagen: Was sollen diese Steine? So sollt   ihr’s ihnen kundtun und sagen: Israel ging trocken durch den Jordan. Da der Ewige, euer G-tt, das Wasser des Jordans austrocknete vor euch, bis ihr hinüberginget, gleichwie der Ewige, euer G-tt, tat in dem Schilfmeer, das er vor uns austrocknete, bis wir hindurchgingen, auf dass alle Völker auf Erden die Hand des Ewigen erkennen, wie mächtig sie ist, dass ihr den Ewigen, euren G-tt, fürchtet allezeit“.
    Damit man nicht meinen soll, dass wir hauptsächlich das Wunder der Spaltung des Jardens gedenken, das am 10. Nissan stattfand, wurde es für immer auf den Schabbat festgesetzt, denn in Mizrajim war der 10. Nissan am Schabbat, hingegen bei der Überquerung des Jardens war der 10. Nissan wochentags.

  8. Der Chatam Sofer (Anmerkungen zum Schulchan Aruch) bringt einen Grund vor, dass Israel an diesem Tag seine Hände von der Sünde des Götzendienstes wegzog und die Sünde des Götzendienstes als “groß” bezeichnet wird, wie dies im Traktat Arachin [15a] erklärt wird.

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Die Bearbeitung dieses Beitages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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