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Kislew/ Paraschat Wajeze
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Der Monat Kislew – 1. Teil

Der Monat Kislew – 1. Teil

Der Monat Kislew – 1. Teil

Aus Sefer Hatoda’a / Das Jüdische Jahr.

Bearbeitet und ergänzt von S. Weinmann

Rosch Chodesch Kislew

Rosch Chodesch Kislew hat manchmal nur einen Tag, manchmal aber zwei, da der vorherige Monat Cheschwan manchmal neunundzwanzig Tage hat und manchmal dreissig. Hat er nur neunundzwanzig Tage, so hat Kislew nur einen Tag Rosch Chodesch, hat aber Cheschwan dreissig Tage, so hat Kislew zwei Tage Rosch Chodesch, und gehört somit der erste Tag Rosch Chodesch noch zu Cheschwan.

Kislew ist der babylonische Name des Monats. In der Torah wird er neunter Monat genannt, denn es ist der neunte nach Nissan – dem ersten der Monate.

Sein Sternzeichen ist der Bogen (Bogenschütze). Er gleicht dem Regenbogen, der an einem Regentage am Himmel erscheint. In diesem Monat gibt es viele Regentage, und wenn sich die Sonne mit dem Regen verbindet, entsteht ein Regenbogen.

Der erste Regenbogen wurde im Kislew nach der Sintflut erblickt.

Als Noach die Arche verliess, zögerte er, die Welt neu aufzubauen. Dies geschah aus Furcht vor einer Wiederholung der Sintflut, sollte die Menschheit abermals sündigen. Folglich sicherte G“tt Noach zu: Nie würde die Welt durch eine Flut zerstört werden. Als Zeichen dieser Versicherung würde der Regenbogen erscheinen. Dieser war ein Zeichen, dass beim Sündigen der Menschheit, G“tt sein Versprechen nicht vergisst – wie es heisst: “Und G”tt sagte: Dies ist das Zeichen des Bundes, das ich gebe zwischen Mir und euch, und zwischen allen Lebewesen, die in allen Generationen sein werden. Meinen Bogen habe Ich in die Wolken gesetzt, und soll dieser ein Bundeszeichen sein zwischen Mir und der Erde.” (Bereschit 9,12-13) Alsdann zeigte Er Noach den ersten Regenbogen (siehe Raschi zur Stelle) und sprach zu ihm: “Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich errichtet habe zwischen mir und allem Wesen, das auf der Erde ist.” (Bereschit 9,17)

Dies alles hatte G”tt zu Noach am Anfang des Monats Kislew gesagt, denn am achtundzwanzigsten Cheschwan verliess er die Arche. Danach baute Noach einen Altar für G”tt,  nahm von jedem reinen Tier und reinen Geflügel und brachte sie als Ganzopfer auf dem Altar dar. (Bereschit 8,20) Anschliessend segnete G”tt Noach und seine Kinder, dass sie sich wieder vermehren sollen. Zwischenzeitlich hatte bereits der Monat Kislew begonnen, als G“tt vor Noach erschien, infolge seiner Furcht, und Ihm die Zusicherung gab und den ersten Regenbogen zeigte.

Der Regenbogen ist ein sehr schlechtes Zeichen! Er bedeutet, dass G“tt eine Sintflut bringen möchte, und sie bloss wegen seiner Zusicherung an Noach nicht bringt. Und tatsächlich wurde in frommen Generationen der Regenbogen nie gesehen, wie z.B. in den Generationen von Rabbi Schimon ben Jochai und Chiskijahu, des Königs von Jehuda.

Im Kislew nach der Sintflut wurde der Menschheit erlaubt, Fleisch zu essen

G”tt segnete Noach und seine Kinder und sprach: „Alles Regsame, das lebt, soll für euch zum Essen sein, wie grünes Kraut (das ich dem ersten Menschen zum Essen erlaubt hatte – siehe Raschi zur Stelle) habe ich euch alles Lebende gegeben.“ Was 1657 Jahre verboten war, wurde jetzt erlaubt. „Jedoch muss das Tier zuerst umgebracht werden, es darf kein Fleisch von einem lebenden Tier verzehrt werden.“

In diesem Zusammenhang wurde nochmals das Verbot bekräftigt, Menschenblut zu vergiessen. (Bereschit 9,1-6)

Die sieben „Universellen (Noachidischen) Gesetze“

Mit freundlicher Genehmigung von Verein Ahawat Torah, Zürich
Ergänzungen: S. Weinmann

Adam Harischon (der erste Mensch) erhielt von G“tt sechs Gesetze. Noach erhielt das siebte Gesetz: „Ewer min Hachai“ – das Verbot von einem lebenden Tier Fleisch zu essen (siehe Rambam/Maimonides, Hilchot Melachim, 8,10 – 10,12).  Bis anhin war dieses Verbot, wegen des generellen Verbotes des Fleischgenusses, nicht relevant.

Diese ethischen Gesetze haben universale Gültigkeit – sie betreffen und verpflichten alle Nachkommen Noachs d.h. alle Menschen der Welt.

Ein Ben Noach (Noachide), der eines dieser Gesetze übertritt, ist todesschuldig
(Rambam/Maimonides, Hilchot Melachim, 9,14). 

Liste und Details der sieben Gesetze:

Kurze Zusammenfassung der 7 Noachidischen Hauptgesetze: Sechs Verbote und ein Gebot
(nach dem Codex des Maimonides)

  1. Götzendienst
  • Das Knien, Beten, Opfern oder sonstiger Dienst irgendeiner vermeintlichen Gottheit ausser dem Schöpfer selbst ist verboten.
  1. Blasphemie
  • Das “Segnen” des Schöpfers (der Ausdruck “Segnen” ist ein Euphemismus; gemeint ist das Gegenteil).
  1. Mord
  • Jemanden absichtlich töten. [inkl. Abtreibung und (aktive) Sterbehilfe].
  1. Sexuelles Vergehen
  • Ehebruch – Beziehungen zu einer mit einem Anderen verheirateten Frau
  • Inzest – Beziehungen zu verschiedenen nahen Verwandten
  • Homosexuelle Beziehungen zwischen zwei Männern
  • Zoophilie – mit Tieren
  1. Unehrliches Sichaneignen
  • von fremdem Eigentum (Diebstahl, Raub, das Zurückhalten von Arbeitslohn etc.) oder von Leib (Menschenraub)
  1. Verzehr von Teilen lebendiger Tiere
  • Das Essen eines vom lebenden Tier abgetrennten Glieds oder dessen Fleisch, sogar nach dem in der Zwischenzeit eingetretenen Tod des Tieres.
  1. Gerichte/Gesetze
  • Die Einrichtung von geeigneten Bezirksgerichten, welche über die Einhaltung dieser Verbote beraten und das Volk ermahnen und im gegebenen Fall auch Strafrecht anwenden.

Nach manchen Autoritäten gelten zusätzlich die folgenden Gesetze: Zwei Verbote und ein Gebot:

  1. Die Kreuzzucht zwei verschiedener Tierarten oder zwei verschiedener Baumarten
  2. Das Kastrieren von Tieren
  3. Die Pflicht, geeignetes Zivilrecht einzuführen


Die Gerechten aller Nationen haben ein Anteil an der zukünftigen Welt. [Tossefta, Sanhedrin 13]

Ich rufe Himmel und Erde als Zeugen. Jede Person, ob Nichtjude oder Jude, Mann oder Frau, Knecht oder Magd, kann die G”ttliche Präsenz über sich bringen, je nach seinen Taten. [Tanna debej Elijahu Rabba 9]

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