Die exakte Berechnung des Monats
Ist es möglich, dass der Talmud, der vor Tausenden von Jahren geschrieben wurde, exakte astronomische Daten enthält, welche erst jetzt den Leitern der amerikanischen Weltraumbehörde NASA und auch deutschen Wissenschafter mittels ausgereifter elektronischer Geräte zugänglich wurden?
Das Erstaunliche: Die Antwort auf diese Frage ist ein in jeder Hinsicht entschiedenes Ja!
Bekanntlich zeigt sich der Mond zu Beginn jedes Monats jeweils als dünne Sichel, die immer grösser wird, bis er in der Monatsmitte als Vollmond sichtbar ist. Von da an “verkleinert” er sich immer mehr, bis er verschwindet und wieder “geboren” wird.
Der Tag dieser “Wiedergeburt”, also des wiederum Sichtbarwerdens der von neuem zunehmenden Mondsichel von der Erde aus wird “Molad” (wörtlich: Geburt), Neumond genannt. Der Tag des Neumondes ist der Monatsbeginn im jüdischen Kalender.
Der Zeitabschnitt zwischen einem Neumond und dem nächsten nennt sich Zeitspanne der Monderneuerung.
Es ist noch festzuhalten, dass der Monatsberechnung eine zentrale halachische Bedeutung im jüdischen Jahr zukommt, da die jüdischen Feiertage nach dem Monat festgesetzt werden, z.B. Pessach am 15. Nissan, Sukkoth am 15. Tischri, Jom Kippur am 10. Tischri usw. wobei wie gesagt, die Monatsfestsetzung vom Neumond abhängig ist.
Im Talmud (Traktat Rosch Haschana 25 a) wird berichtet:
Einst bedeckte sich der Himmel und ein Schimmer, ähnlich dem Mondesschimmer wurde am 29. des Monats sichtbar. Die Leute meinten, es sei Neumond und machten das Gericht in Jerusalem darauf aufmerksam, dass der Moment gekommen sei, an welchem der Neumondstag festzusetzen sei.
Es antwortete ihnen Rabban Gamliel:
“So habe ich es vom Hause meines Grossvaters überliefert bekommen, die Monderneuerung kann nicht nach weniger als neunundzwanzigeinhalb Tagen, zwei Drittel Stunden und dreiundsiebzig Stundenteilen stattfinden.”
Soweit die Aussage Rabban Gamliels, eine Überlieferung, die über sein Vaterhaus und über die Kette der Nessi’im – der führenden Grössen Israels – zurückgeht bis zur mündlich überlieferten Thora, wie sie Mosche auf dem Berg Sinai empfangen hat.
Die Zeitspanne der Monderneuerung beträgt also nach der Berechnung des Talmud’s: 29,5 Tage + 2/3 Stunden + 73 Stundenteile *
- 1 Std. = 1080 Stundenteile
- 2/3 Std. = 720 Stundenteile [(1080 : 3) x 2 Stundenteile]
- 720 Stundenteile + 73 Stundenteile = 793 Stundenteile
- 793 Stundenteile = 0,03059 Tage [793 : 24]
- 29,5 Tage + 0,03059 Tage = 29,53059 Tage
Die talmudische Zeitspanne der Monderneuerung beträgt also 29,53059 Tage.
Betrachten wir nun, was die Wissenschaft in dieser Angelegenheit errechnet hat:
Neil Armstrong setzte im Juli 1969 ein Prismenglas auf den Mond. In der Folge peilte die NASA dieses mit einem Laserteleskop an. Die Mondumlaufbahn, also die Zeitspanne vom ersten Auftreffen des Laserstrahles auf das Prismenglas bis zum zweiten Mal, konnte nun mittels Atomuhren gemessen werden.
Care Sagan kommt auf das Resultat von 29,530588 Tagen für die Zeitspanne der Monderneuerung. Dies entspricht praktisch 29,53059 Tagen, da es sich um eine Differenz von 0,000002 Tagen handelt, (der zweimillionstel Teil eines Tages) also 0,1728 Sekunden.
Eine andere Messung, ausgeführt von Wissenschafter in Berlin, ergibt ein Resultat von 29.530589 Tagen. Die Differenz zur talmudischen Überlieferung beträgt jetzt nur noch 0,000001 Tage. Also, ein einmillionstel Tag, entsprechend 0,0864 Sekunden.
Wir, die wir mit Bestimmtheit wissen, dass die Thora unserem Volke vom Schöpfer der Welt gegeben wurde, wissen auch, dass uns der himmlische Gesetzgeber zu etlichen Geboten viele Naturgeheimnisse mitgeteilt hat, um diese Gebote richtig erfüllen zu können. **
Dieses eben gezeigte Beispiel (die Monderneuerung zwecks Festsetzung der jüdischen Feiertage) ist nur eines von vielen. Aber es genügt, um den unvoreingenommenen, von Vorurteilen unbelasteten Denker zu der sich aufdrängenden Erkenntnis zu bringen, dass die Thora unmöglich irgendeiner menschlichen Quelle, egal welcher Art, entspringen kann.
Aus diesem Blickwinkel verstehen wir auch, warum Rabban Gamliel nicht zurückschreckte, gegen die Zeugen zu entscheiden, die das Mondlicht damals gesehen hatten oder zumindest gesehen zu haben meinten. Diese seine Haltung gründete einzig auf der Tatsache, dass nach der Überlieferung seiner Ahnen, die bis auf die Überlieferung am Sinai zurückreichte, es unmöglich war, dass der Mond zu diesem Zeitpunkt hätte gesehen werden können. So wie es nach den Forschungen der heutigen Wissenschaft klar ist, dass am damaligen neunundzwanzigsten des Monats nicht das Mondlicht, sondern irgendein Lichtreflex der Wolken gesehen worden war.
Rabban Gamliel jedoch war sich dieser Sache schon damals gewiss, denn er wusste: Die Quelle meines Wissens ist die Thora mit ihrer mündlichen Überlieferung, und G’tt irrt sich nicht!
So gesehen müssen wir nur warten, bis die Wissenschaft in ihrer “Aufholjagd” hinter den Erkenntnissen der Thora noch einen Schritt weiter gegangen und imstande sein wird, die Berechnung der Zeitspanne der Monderneuerung um noch einen Bruchteil einer Sekunde genauer zu berechnen und so zur absoluten Wahrheit dieses Zeitmasses gekommen sein wird.
Denn sie ist eure Weisheit und eure Einsicht vor den Augen der Nationen, welche all diese Gesetze hören werden und sie werden sagen:
Es ist doch eine weise und einsichtsvolle Nation, dieses grosse Volk! (Deuteronomium Kap. 4, Vers 6)
Welches ist die Weisheit und Einsicht, die eine solche in den Augen der Nationen ist? Es ist die Berechnung der Zeitwenden und Gestirnbahnen. Und jeder, der imstande ist, Zeitwenden und Gestirnbahnen zu berechnen und dies unterlässt, auf ihn sagt der Schriftvers:
“Und das Werk G’ttes schauen sie nicht, und Seiner Hände Werk haben sie nicht gesehen.” (Jalkut Schim’oni, Wochenabschnitt Waet’chanan 4)
* Die Stunde wird nach dem Talmud nicht in sechzig Minuten geteilt, sondern in eintausendundachzig.
Der Rambam (Maimonides) schreibt in den Vorschriften zum Neumondstag (Jad Hachasaka Kapitel 6, Abschnitt 2):
“Der Tag und die Nacht haben vierundzwanzig Stunden zu jeder Zeit. Zwölf Stunden am Tag und zwölf Stunden in der Nacht. Die Stunde ist in eintausendundachzig Teile eingeteilt. Und warum haben sie die Stunde mit dieser Zahl eingeteilt? Weil in dieser Zahl ein halbes, ein Viertel, ein Achtel, ein Drittel, ein Sechstel, ein Neuntel, ein Fünftel und ein Zehntel enthalten ist.”
Das heisst, die Stunde ist in diese Zahl eingeteilt, weil dadurch eine vielfältige Einteilung möglich ist.
** Der Midrasch (ein Kommentar zum Pentateuch aus der Zeit des Talmud) bringt dies klar in seiner Erklärung zu folgendem Schriftvers zum Ausdruck:
“Es sprach G’tt zu Mosche und zu Aharon im Lande Mizrajim folgendes: Dieser Monat sei euch der Anfang aller Monate usw.” (Exodus Kap. 12, Vers 1-2)
In diesem Moment, (der Gesetzgebung der Monate) übergab G’tt Mosche die Gesetzmässigkeiten der Mondberechnung und die zu überliefernden Feinheiten ihrer Naturgesetze. Und G’tt teilte ihm mit, wie er Schaltjahre einsetzen und Monate festsetzen solle.
Weil es steht: “Hüte den Monat des Frühlings und mache Pessach usw.”
(G’tt teilte Mosche all diese Naturgesetze mit, damit durch die richtige Berechnung und Einteilung der Monate Pessach immer auf den Frühling fällt.)